Problemlösung

Partnerberatung und ihre Tücken

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Kaum kommt eine Beziehung in schweres Fahrwasser, wird meist schnell das Stichwort Eheberatung in den Raum geworfen. Dies scheint vielfach als die Standard-, wenn nicht gar als die Patentlösung für alle partnerschaftlichen Probleme verstanden zu werden. Die Frage muss sich zwangsläufig stellen, ob dies zu Recht so gesehen wird. Und wie erfolgversprechend eine solche Maßnahme überhaupt ist. Die Seite www.mixed-zone.de ist dieser Frage einmal nachgegangen und kommt zu einem für manchen – allerdings nur auf den ersten Blick – überraschenden Ergebnis.

Auf den ersten Blick schüren die Annoncen der Berater große Hoffnungen, denn die angepriesene Erfolgsquote ist bei vielen erstaunlich hoch. 90% Erfolgsquote – und das ist keine Seltenheit – stehen da gerne mal angeschrieben und wecken entsprechend hohe Erwartungen. Folgt man dagegen den Ergebnissen einer amerikanischen Studie, sieht die Realität weit nüchterner aus – ein Großteil der Beziehungen, die beim Therapeuten landen, ist nach wenigen Jahren bereits nicht mehr existent. Wie verträgt sich das mit den vollmundigen Versprechungen?

Die Erklärung liegt in der unterschiedlichen Definition des Begriffes „Erfolg“. Verbindet der normale Hilfesuchende mit „Erfolg“ das baldige Funktionieren seiner Beziehung, so kann der psychologisch geschulte Profi das ganz anders sehen. Für ihn kann es nämlich auch ein Erfolg sein, wenn die beiden Partner erkennen, dass sie nicht (mehr) zueinander passen – und sich trennen. Zwar ist das nicht das Ergebnis, das die Hilfesuchenden sich erhofft hatten, aber es ist insofern ein Erfolg, als dass eine verfahrene Situation gelöst wurde.

Trotzdem haben derartige Therapien und Maßnahmen natürlich ihre Berechtigung. Wie man jedoch sieht, ist es ratsam, seine Erwartungen zu überdenken und nicht zu hoch zu schrauben. Ohnehin ist der all zu schnelle Ruf nach professioneller Hilfe so manches Mal wenig edlen Motiven geschuldet: denn sofern es nicht um handfeste Probleme wie Fremgeherei geht, wird gerne schlicht nach einer unabhängigen Person gesucht, die dem uneinsichtigen Partner klar machen möge, dass er im Unrecht ist. Das aber wird ein Psychologe in aller Regel meist nicht tun – und auch seine Möglichkeiten, aus einem notorischen Fremdgeher ein treues Lamm zu machen, sind eher eingeschränkt…

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