latenz

Die Latenz von Internetverbindungen

Posted by admin on
Internet / Kommentare deaktiviert für Die Latenz von Internetverbindungen

Im Gegensatz zum Computer am Arbeitsplatz, der für die Nutzung ohne Zeitverzögerung zur Verfügung steht, befinden sich die Informationen und Dienste aus dem Internet in einer größeren Distanz zum Anwender, und somit ist ein gewisser Zeitverzug unvermeidlich, der zwischen der Anforderung von Daten und ihrer tatsächlichen Ankunft besteht. Verantwortlich hierfür ist zu einem großen Teil, jedoch nicht allein, die Internetanbindung.
Dass Informationen zur Überwindung einer Entfernung Zeit benötigen, und dass diese umso länger andauert, je weiter die Datenreise geht, ist ein physikalisches Naturgesetz. Schneller zu reisen als das Licht gelingt ihnen nicht. Und in Form von Elektronen, die durch einen elektrischen Leiter fließen, sind sie nochmals geringfügig langsamer. Neben der reinen Wegstrecke und ihrer Anforderung an Zeit sind es Verzögerungen, die durch die Verarbeitung der Daten entstehen. In einem Router werden Datenpakete angenommen, entpackt, analysiert, Entscheidungen über das weitere Routing werden getroffen, dann erst wird der Transport fortgesetzt. Auch diese Verarbeitungsprozesse kosten Zeit. Und wenngleich es auch nur Bruchteile von Sekunden sind, machen sie sich in der Gesamtbetrachtung bemerkbar. Der Zeitverzug, der zwischen einer Aktion des sendenden Users und der Reaktion durch das antwortende System entsteht, wird als Latenz bezeichnet. Betrachtet man die Dauer von einer Anfrage bis hin zu dem Erreichen der Antwort beim Benutzer, also die Reise hin und wieder zurück, spricht man von der Round-Trip-Time (RTT). Die RTT entspricht dem Gefühl der Zeitverzögerung, das der User während seiner Arbeit im Netz hat; sie ist also sehr praxisorientiert. (Dass auch der Server im Internet, der vom Benutzer mit der Beantwortung einer Anfrage beauftragt wurde, seine eigene Zeit hierfür benötigt, soll einstweilen außer Acht gelassen bleiben.)
Die Latenz und Round-Trip-Time einer Datenleitung richtet sich in erster Linie nach ihrer Länge. Professionelle Standleitungen können innerhalb Deutschlands mit Paketlaufzeiten von unter 40 Millisekunden auskommen. Das direkte Routing ist also zugleich auch das schnellste. Aus diesem Grund nutzen Firmen mit hohen Anforderungen an die Performance auch besondere Business Leitungen oder lassen sich mit Hilfe von MPLS-Netzwerken besonders leistungsfähige Wegstrecken für ihren Datenverkehr betreiben. Internetprovider wie iQom Business haben sich auf solche High End Dienste spezialisiert. Für Privatnutzer gibt es zu den preisgünstigen DSL-Anbindungen zumeist wenig Alternativen. Doch auch bei diesen lohnt der Vergleich, denn überlastete und überbuchte Wegstrecken tragen ebenso zu vermeidbaren Latenzen bei wie unnötig lange Leitungen.

Tags: , , , , , ,